Auf der Suche nach ressourcenschonenden Alternativen zu Plastik stoßen Gastronom*innen heute schnell auf das Material Bagasse. Aber was ist Bagasse eigentlich? Und wie nachhaltig ist der Stoff tatsächlich? In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über das vielversprechende Material. Wir erklären die Herstellung und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Bagasse aus Zuckerrohr. Außerdem gehen wir auf die besonderen Vorteile des Rohstoffs bei der Herstellung von Einwegverpackungen ein.
Die Vorteile von Bagasse
Warum sollten Sie jetzte auf Lebensmittelverpackungen aus Bagasse umsteigen? Es ist die optimale alternative zur Plastikverpackung!
✓ stabil ✓ fettresistent ✓ nachwachsend ✓ geschmacksneutral ✓ wasserundurchlässig ✓ hitze- und kältebeständig ✓ ressourcen- und klimaschonend (Upcycling) ✓ kombinierbar mit anderen Materialien (z. B. Biokunststoff) ✓ kompostierbar
Nachhaltige Bagasse Verpackungen für die Gastronomie
Sie möchten mehr über Bagasse und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Gastronomie erfahren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!
Was ist Bagasse?
Bei der Zuckerproduktion werden Zuckerrohr oder Zuckerrüben ausgepresst, um an den wertvollen Saft der Pflanzen zu gelangen. Während der Saft eingedickt und weiterverarbeitet wird, hinterlässt das ausgepresste Zuckerrohr faserige Rückstände: die Bagasse. Im weiteren Verlauf der Zuckerproduktion spielt die Bagasse keine Rolle mehr, weshalb die Produzenten das vermeintlich unnütze Nebenprodukt in vielen Fällen einfach verbrennen oder auf andere Art entsorgen. Allerdings haben sich mittlerweile einige Möglichkeiten zur Verwertung der Pflanzenfasern aufgetan.
Auch für die Herstellung von Lebensmittelverpackungen ist Bagasse alles andere als wertlos. Denn aus dem Abfallprodukt lassen sich verschiedene Einwegprodukte herstellen – und zwar mit einem kleineren CO2-Fußabdruck als bei vielen andere Ressourcen. Schließlich entsteht das Nebenprodukt ganz ohne einen eigenen Anbau- und Erntezyklus. Insofern handelt es sich bei Bagasse um ein Upcycling-Produkt: Es entsteht ein ökologisches Verpackungsmaterial aus einem Rohstoff, der andernfalls oftmals ungenutzt verloren ginge.
Wozu braucht man Bagasse?
Die möglichen Verwendungen von Bagasse sind vielfältig. Zum Beispiel lassen sich die ausgepressten Fasern als Düngemittel einsetzen. Unter kontrollierten Bedingungen kann Bagasse auch als Brennstoff zum Heizen dienen, was allerdings die nötige Technik voraussetzt. Ähnlich wie die Reste von Getreide, Kartoffeln oder Mais eignen sich Zuckerrohrfasern auch als Grundstoff für Bio-Ethanol, das als Brennstoff für Kraftfahrzeuge dient. Zudem lässt sich Bagasse sogar zu Papier weiterverarbeiten.
Viel interessanter für die Gastronomie gestaltet sich Bagasse als ein biobasierter Rohstoff für Lebensmittelverpackungen. Dies hat mehrere Gründe: Für Menüboxen und Schalen eignet sich Bagasse hervorragend, weil das Material wasserundurchlässig ist und auch bei fettigen Inhalten nicht aufweicht. Bei hoher Beanspruchung lassen sich Einwegprodukte aus Bagasse auch mit einer dünnen Schicht aus Biokunststoff überziehen. So werden Suppen, Soßen und Fettiges einfach zu transportieren – ohne Sorge vor auslaufendem Inhalt.
Auch für Getränkebecher – mittlerweile ein regelrechtes Symbol für umweltschädliche Einwegprodukte – bietet sich Bagasse an. Die Deutsche Umwelthilfe beziffert den Verbrauch von Einweggetränkebechern auf 320.000 Stück pro Stunde – allein in Deutschland.[1] Wer hier auf Bagasse setzt, spricht den Nachhaltigkeitswunsch der Gäste an. Gut sichtbar kommuniziert verbreitet sich Ihre Lebensmittelverpackung aus Bagasse auch in den sozialen Medien. Das bedeutet für Sie kostenloses Social Media Marketing.
[1] Quelle: Deutsche Umwelthilfe. Problem Kaffeebecher. https://www.duh.de/becherheld-problem/.
Wo wird Bagasse hergestellt?
Als unverarbeitetes Nebenprodukt entsteht Bagasse beim Auspressen von Zuckerrohr im Zuge der Zuckerproduktion. Die weltweit größten Anbauländer von Zuckerrohr sind derzeit Brasilien (mit großem Abstand), gefolgt von Indien und China. In kleinerem Umfang wird Bagasse mittlerweile sogar in Deutschland produziert.
Damit Sie ein tatsächlich nachhaltiges Material erhalten, empfehlen wir Ihnen den Kauf von verifiziert klimaneutralen Verpackungen. Dazu gehören zum Beispiel die Bagasse-Produkte von BioPak: Indem wir Projekte zur Emissionsminderung mitfinanzieren, kompensieren wir für den Schadstoffausstoß durch Produktion, Transport und Entsorgung.
Gegenüber Plastik stellt Bagasse auf jeden Fall eine nachhaltige Alternative dar. Denn die Plastikherstellung hängt maßgeblich von Erdöl ab. Dessen Förderung und Weiterverarbeitung verursacht enorme Schadstoffemissionen, weshalb die EU die Verwendung von Einwegplastik immer stärker reguliert – etwa mit dem seit 2021 gültigen EU-weiten Plastikverbot, das 2023 nochmals ausgeweitet wird. Auch im Hinblick auf die Menschenrechtslage in den Erdöl fördernden Staaten ist neues Plastik bedenklich. Deshalb können sich umweltbewusste Gastronom*innen statt Plastik lieber für Alternativen wie Bagasse oder auch wiederverwendetes rPET entscheiden. Letzteres besteht zwar ebenfalls aus fossilem Kunststoff, wird jedoch im Zuge von Recycling mit wesentlich weniger Neuplastik hergestellt. Bei Duni und BioPak setzen wir außerdem auf rPET aus dem Post-Consumer Recycling. Dabei wird ausschließlich bereits verbrauchter Kunststoff wiederverwertet – ohne Industrieabfälle aus der Produktion anderer Güter.
Ist Bagasse kompostierbar?
Einwegprodukte aus Bagasse sind grundsätzlich zu 100 Prozent kompostierbar. Zum Beispiel finden Sie im Sortiment von Duni und BioPak verschiedene Verpackungen aus Bagasse, die sich schon in wenigen Wochen auf dem heimischen Kompost zersetzen und insofern keiner industriellen Entsorgung bedürfen. Wird ein Verbundstoff auf Basis von Bagasse erzeugt (etwa durch Beschichtung), kann dies jedoch die biologische Abbaubarkeit beeinflussen. Auf dem heimischen Komposthaufen sollte Bagasse deshalb nicht landen. Mit Polyactid (PLA) beschichtete Lebensmittelverpackungen aus Bagasse können nur industriell zersetzt werden.
Eine wichtige Voraussetzung für die Kompostierbarkeit von Bagasse ist also die technische Ausstattung der jeweiligen Entsorger. Um den Zersetzungsprozess zu ermöglichen, braucht es moderne industrielle Kompostieranlagen, die nicht an jedem Standort zur Verfügung stehen. Als Gastronomiebetrieb sollten Sie sich deshalb zunächst bei Ihrem Entsorger erkundigen, bevor Sie auf Lebensmittelverpackungen aus Zuckerrohrfasern setzen.
Fazit: Bagasse als Verpackungsmaterial anstelle Plastik
Bagasse gehört zu den nachhaltigen Verpackungsmaterialien. Als ein Abfallprodukt aus der Zuckerproduktion entsteht der Rohstoff in einem Upcycling-Prozess: Die Zuckerrohrfasern müssen also nicht in einem eigenen Produktzyklus angebaut werden. Trotz dieses Umweltvorteils ist die Produktion von Bagasse eng mit der von Rohrzucker verbunden.
Für größtmögliche Nachhaltigkeit lohnt es sich deshalb, beim Kauf von Einwegverpackungen aus Bagasse auf die Klimabilanz zu achten. So sind beispielsweise die Bagasse-Verpackungen von BioPak vollkommen CO2-neutral. Den anfallenden Schadstoffausstoß bei Herstellung, Transport und Entsorgung kompensieren wir, indem wir uns an Klimaschutzprojekten gemäß dem Verified Carbon Standard (VCS) beteiligen.